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Rückblick Seminartag an der Fachakademie für Sozialpädagogik der Diakonie Rummelsberg

Erinnern, Reflektieren, Haltung zeigen

Am 18. Juli 2025 fand im Rahmen des Projekts: “Verachtet – Verfolgt – Vergessen: Die Opfer der NS-Gesundheitspolitik. Lernen für heute und morgen” an der Fachakademie für Sozialpädagogik der Diakonie Rummelsberg ein Seminartag zum Thema “Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in der Sozialen Arbeit” statt. 

Die Teilnehmenden des Kurses absolvieren alle eine Ausbildung zur Erzieher*in. Ziel des Seminartags war es anhand der Geschichte der Herzogsägmühle während des Nationalsozialismus auf die Verfolgungsschicksale von stigmatisierten und verfolgten Menschen dieser Zeit aufmerksam zu machen. Durch das Aufzeigen von erlittenem Unrecht sollte den Teilnehmenden die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus nähergebracht werden und gleichzeitig sollte ein bewusstes reflektieren über Unrechtsmechanismen passieren.

Durch das aktive Auseinandersetzen mit der Biografie des späteren Direktors von Herzogsägmühle Friedrich Goller sollten die Teilnehmenden ein Beispiel für das Handeln einer Fachkraft der Zeit aufgezeigt bekommen. Anhand der Biografie Gollers reflektierten die Teilnehmenden ihre Profession, die eigene berufliche Rolle und die Verantwortung, die sie als zukünftige Fachkräfte tragen. Zum Abschluss sollten die Teilnehmenden in einer gemeinsamen Diskussion die eigenen Werte und die beruflich erlernten Leitlinien kritisch prüfen und eine werteorientierte Haltung entwickeln.

“Ich will im Beruf eine helfende Hand für die sein, die sie brauchen!”, äußert sich eine Teilnehmerin. Ein anderer meint: “Als Fachkraft will ich Machtverhältnisse erkennen und benennen – und mich gegen Ungerechtigkeit stellen.”

Der Seminartag hat deutlich gemacht, wie eng historische Verantwortung, berufliche Ethik und pädagogisches Handeln miteinander verbunden sind. Die Teilnehmenden haben nicht nur Wissen über die NS-Gesundheitspolitik erworben, sondern auch ihre eigene Haltung geschärft. Denn: Soziale Arbeit ist mehr als ein Beruf – sie ist ein gesellschaftlicher Auftrag.