Ort der Erinnerung: DENKMAL GEGEN DAS VERGESSEN

Herzogsägmühle war von 1934 bis 1945 unter der Trägerschaft des Landesverbandes für Wander- und Heimatdienst ein Instrument einer Gesundheitspolitik des "Ausmerzens" und fungierte auch als "Sammel- und Sichtungsstation" und zentrale Verteilungsstelle innerhalb eines Netzwerkes von Einrichtungen zwischen NS-Terrorapparat, Strafvollzug, Gesundheitsfürsorge und Psychiatrie. Das NS-Regime duldete keine sozialen "Minderleister". Arme Menschen wurden, wenn sie den Fürsorgeeinrichtungen zur Last fielen, als sozial minderwertig eingestuft und verfolgt.

Während der elf Jahre des Bestehens des Landesverbandes für Wander- und Heimatdienst durchliefen 10.000 bis 12.000 hilfsbedürftige Jugendliche und Erwachsene die so genannten "arbeitsfürsorgerischen Maßnahmen". Aufgrund eines sehr lückenhaften Nachlasses können dazu nur ungefähre Angaben gemacht werden. Für Herzogsägmühle ist bekannt, dass von diesen Menschen mindestens 430 Männer den Aufenthalt nicht überlebten.

Anlässlich des 125-jährigen Bestehens wurde für die Menschen, die unter dieser Zwangsherrschaft zu leiden hatten oder zu Tode kamen, in Herzogsägmühle ein ORT DER ERINNERUNG geschaffen und am 20. November 2019 der Öffentlichkeit übergeben. Museumspädagogische Umsetzungen und das Gedenkbuch sorgen dafür, dass die Erinnerung an die Verbrechen aus der nationalsozialistischen Zeit lebendig bleiben und Information über, sowie Empathie für die Opfer ermöglicht wird.

Hier kann ein Film über die Veranstaltung vom 20. November 2019 abgerufen werden: http://youtu.be/yk_0M6QDZTI

Gemeinsam ein Zeichen setzen gegen das Vergessen - Veranstaltung am 20.11.2019 in Herzogsägmühle

Leichte Sprache

Hier kann eine Leichte Sprache Version des Gedenk- Buchs heruntergeladen werden. (pdf 9,1 KB)

 

Das Gedenk- Buch in Leichter Sprache wurde durch die Aktion Mensch gefördert.

Konzeption und Umsetzung des "Ort der Erinnerung" wurden durch die Fachberatung Heimatpflege des Bezirks Oberbayern unterstützt.

Teilnahme an Gedenkveranstaltung 2022

 

Die Opfer und Verfolgten von NS-‚Euthanasie‘ und Gesundheitspolitik

Freitag 15.7.2022, 10 Uhr- 18.45 Uhr

Ellen-Ammann-Seminarhaus an der Katholischen Stiftungshochschule München, Preysingstraße 95, 81667 München

Im Rahmen der Tagung über „Die Opfer und Verfolgten von NS-‚Euthanasie‘ und Gesundheitspolitik“ werden lokale Initiativen und universitäre Forschungsprojekte aus Bayern gleichermaßen ihre Vorhaben präsentieren. Ziel ist es, sich auszutauschen, voneinander zu lernen, sich zu vernetzen und gemeinsam einen Platz in der sich wandelnden Kultur des Gedenkens zu finden.

Veranstalter:

AG „Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus“ in Kooperation mit dem Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der TU München und der Katholischen Stiftungshochschule München

Vortrag "Erinnern braucht Namen" am 11.5.2023 an der Universität Augsburg

Vortrag an der Universität Augsburg im Rahmen des Zertifikats Praxisfeld Gedenkstättenarbeit

"Erinnern braucht Namen: Ein Denkmal für die Opfer und Verfolgten der NS- Gesundheitspolitik in Herzogsägmühle 1934- 1945. Geschichte der sozialen Einrichtung, erinnerungskulturelles Konzept und Perspektiven"

 

Weitere Informationen: https://www.uni-augsburg.de/de/fakultaet/philhist/professuren/geschichte/neuere-und-neueste-geschichte/studium/zertifikat-praxisfeld-gedenkstattenarbeit/ 

 

 

Gedenkfeier "Schüler erinnern" am 23. Januar 2024

Gemeinsames Gedenken an die Opfer und Verfolgten im Nationalsozialismus in Herzogsägmühle

Im Rahmen des wissenschaftlichen Seminars der Oberstufe am Welfen Gymnasium Schongau mit dem Titel "Der Nationalsozialismus und die Gesundheitspolitik: Erinnerung an die Opfer und Verfolgten",

findet am Dienstag, 23. Januar um 16.00 Uhr
eine Gedenkveranstaltung am "Ort der Erinnerung" in Herzogsägmühle statt.
Ort: Denkmal in der Von-Kahl-Str. 1

Gemeinsam soll der Opfer und Verfolgten gedacht werden, mit einer Namenslesung und der Vorstellung von Kurzbiografien durch die Schüler:innen.

https://www.herzogsaegmuehle.de/aktuelles/veranstaltungen/schueler-erinnern

Weitere Informationen zur Kooperation der Diakonie Herzogsägmühle und dem Welfen Gymnasium Schongau:

In den Jahren 2022 – 2024 findet ein wissenschaftliches Oberseminar im Fach Geschichte unter Leitung von Walter Ludwig und Babette Müller-Gräper statt. Anhand von Originaldokumenten sollen die Schüler:innen Biografien von Opfern der NS-Gesundheitspolitik mit regionalen Fällen recherchieren und erstellen. Die Quellen stammen hierfür von der Diakonie Herzogsägmühle, die in der Zeit des Nationalsozialismus als Zentralwanderhof diente. Hier wurden Menschen, die in der NS-Zeit mit den Zuschreibungen "asozial" oder "gemeinschaftsfremd" versehen waren, gegen ihren Willen untergebracht und zur Arbeit gezwungen.

Neben beinahe wöchentlichen Seminartreffen am Gymnasium, gab es zwei große Workshoptage: Im November 2022 fand das Dialog-Forum in Herzogsägmühle in Kooperation mit der katholischen Stiftungshochschule zum Thema "Geschichte – Erinnern – Handeln" statt. Das Seminar befasste sich gemeinsam mit den Studierenden der Hochschule unter Anleitung von Professorin Dr. Annette Eberle mit der Geschichte von Herzogsägmühle.

Im März 2023 unternahm das W-Seminar eine Exkursion ins Institut für Zeitgeschichte nach München. Die Schüler:innen erhielten von der stellvertretenden Archivleiterin, Frau Dr. Howell, eine interessante Einführung in das IfZ und in die Archivarbeit. Das Institut für Zeitgeschichte besitzt schriftliche Quellen vom späten 19. Jahrhundert bis heute, unter anderem auch eine Vielzahl an Dokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Für die Schüler:innen besonders spannend war es, einige personenbezogene Akten für ihre Seminararbeiten dort im Original einsehen zu können.

Den Abschluss des W-Seminars im Fach Geschichte bilden 13 Seminararbeiten der Schüler:innen sowie die Gedenkfeier in Herzogsägmühle, initiiert durch das Schülerseminar selbst. Zudem ist eine Abendveranstaltung am 31. Januar 2024 am Welfen Gymnasium in Kooperation mit dem Historischen Verein Schongau geplant, bei der sich drei Oberstufenseminare präsentieren werden.

 

Herzogsägmühle
Von-Kahl-Straße 4
86971 Peiting
Telefon 08861 219-0
Fax 08861 219-201
info@herzogsaegmuehle.de
www.herzogsaegmuehle.de

Herzogsägmühle ist Mehrheitsgesellschafter der Kinderhilfe Oberland

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