5 Jahre Lernort Sozialdorf Herzogsägmühle

Bei der feierlichen Abschlussveranstaltung der zweiten Förderphase am 20.11.2018 wurden die Projektergebnisse vor zahlreichen Gästen und Besuchern präsentiert.

Andreas Kurz, Initiator und Vorsitzender des Vereins Dorfentwicklung und Landespflege Herzogsägmühle e.V., freut sich, "dass es uns in den vergangenen 5 Jahren gelungen ist, in Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Bildungsträgern spannende und zeitgemäße Geschichtsarbeit über das Soziale in unserem Land zu entwickelt - und in bewegten Zeiten zuversichtliche Zukunftsperspektiven für das soziale Miteinander erlebbar zu machen".

"Im Lernort in Herzogsägmühle ist es bestens gelungen, die Geschichte der Sozialen Arbeit von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart erfahrbar zu machen. Als Ort des Dialogs, insbesondere mit der jungen Generation, wird kreatives, innovatives und sozial verantwortliches Denken und Handeln im ländlichen Raum vorbildlich gefördert. Gerade unbequeme Themen wie der Nationalsozialismus wurden historisch sorgfältig herausgearbeitet und ohne Scheu behandelt", ist Dr. Wolfgang Stäbler von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern erfreut.

Ausstellung, Digitale Themenwege und historisches Archiv

Der Grundstein für die Museumsarbeit wurde mit der Eröffnung der Dauerausstellung über die Geschichte Herzogsägmühles 2014 gelegt. Das gesamte Potential des Lernorts wurde nun bei der Abschlussveranstaltung der zweiten Projektphase "Der Lernort lebt" mit einer Zusammenschau aller Projektergebnisse und fachlichen Impulsvorträgen der Kooperationspartner sichtbar.

Vorgestellt wurden u.a. der Einsatz inklusiver Vermittlungstechniken, drei digitale Themenwege, die das Dorf zum multimedialen Erlebnisraum machen, sowie die Digitalisierung der historischen Bestände des Archivs. Zudem ergänzen die Zeitspannen der Heim- und Behindertenfürsorge in der Nachkriegszeit (1950er und 1960er) und der Reformprozess der Psychiatrieenquete und des Bundessozialhilfegesetzes in den 1970er und 1980er Jahren die Ausstellung "Im Abseits oder Mittendrin? 125 Jahre Herzogsägmühle".

EU-Fördermittel zur Aufarbeitung der Geschichte

Leader-Koordinator Ethelbert Babl führte aus, dass 175.000 Euro an Fördermitteln in das Projekt, das eins der wenigen sozialen Leader-Projekte ist, geflossen sind. Er hob die Innovation und die Bürgerbeteiligung in Form der Kooperation mit Schulen hervor.

Geschäftsführerin Elisabeth Gutmann von der Lokalen Aktionsgemeinschaft Auerbergland-Pfaffenwinkel betonte, dass die digitalen Themenwege nur ein kleiner Teil des Gesamtprojekts seien, das Diakoniedorf zu einem echten Dorf weiterzuentwickeln.

"Solidarität und gesellschaftliches Miteinander mit der Geschichte im Hinterkopf müssen gegen Aus- und Abgrenzung stehen", stellte die stellvertretende Landrätin Regina Bartusch fest. Es gehöre Mut und Engagement dazu, die eigene Geschichte aufzuarbeiten.

"Zu sehen, wie aus einer Idee etwas Haptisches wird, ist einer der befriedigendsten Momente meiner Arbeit", freute sich Direktor Wilfried Knorr. Angesichts mannigfaltiger Kritik sei vielen oft nicht mehr bewusst, welche klugen und nachhaltigen Ideen aus diesem Europa erwachsen.

Die Macher des Projekts

Babette Gräper stellte das Projekt vor, bei dem der Fokus auf "Geschichte erleben und entdecken" gerichtet ist. In der Ausstellung kommen ehemalige und aktuelle Bewohner von Herzogsägmühle zu Wort und tragen ihren Teil zum Verständnis der Bedeutung des Diakoniedorfs bei. Der Lernort Herzogsägmühle soll Lernmöglichkeiten auch außerhalb der staatlichen Bildungsinstitutionen ermöglichen.

Durch das Instrumentarium der leichten Sprache, soll laut Jörg Haller, der das Projekt mit seinem Büro Argus! Kultur & Kommunikation begleitet hatte, Teilhabe ermöglichen. Er zitierte in diesem Zusammenhang eine Studie von 2011, die belegt, dass etwa 90 Prozent der Bevölkerung nicht mehr in der Lage sind, Informationen von Firmen und Behörden zu verstehen. Die „Entgrenzung des Museumsraums“, als Herausforderung der Zeit sei im Lernort Herzogsämühle durch die digitalen Themenwege bereits gelungen.

"Der Lernort  Herzogsägmühle ist mehr als ein Feld für Forschung und Lehre geworden, Betroffenen wird direkt Gehör verschafft und verborgene historische Quellen werden zum Sprechen gebracht", betont  Prof. Dr. Annette Eberle (Kath. Stiftungshochschule Benediktbeuern), die die Ausstellung mit konzipiert hat.

 

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