Von der Psychiatrieenquete zur Behindertenrechtskonvention: Gelungene Fortsetzung der Fachtagung „Soziale Arbeit – (k)ein Ort der Menschenrechte?“

Herzogsägmühle und die Katholische Stiftungsfachhochschule in Benediktbeuern waren vom 15.-17. Juni 2016 erneut die Gastgeber der Tagungsreihe

Die Fachtage waren eine Fortsetzung einer Veranstaltungsreihe, die ihren Auftakt bereits im vergangenen Jahr nahm – und in deren Rahmen die Soziale Arbeit und ihre Positionierung in den 50er und 60er Jahren, im Anschluss an die NS-Zeit, fokussiert wurde.

Mit der Tagungsreihe „Soziale Arbeit - (k)ein Ort der Menschenrechte?“ richten die Veranstaltungspartner Fachbereich Menschen mit seelischer Erkrankung in Herzogsägmühle, Katholische Stiftungsfachhochschule München, Abteilung Benediktbeuern, Lernort Sozialdorf Herzogsägmühle und die Heimatpflege des Bezirks Oberbayern nun zum zweiten Mal einen kritischen Blick auf die Geschichte der Sozialen Arbeit, um diese als relevant für gegenwärtige Grundfragen zu reflektieren.

Die Fachtage fanden am 15., 16. und 17. Juni an der KSFH in Benediktbeuern und in Herzogsägmühle statt, mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Von der Psychiatrieenquete zur Behindertenrechtskonvention“. Untersucht wurde die lange Phase der Reformen ab den 70er Jahren, mit denen ein Vierteljahrhundert nach Kriegsende ein Menschenrechtsbewusstsein in die Soziale Arbeit einkehrte. Verantwortlich dafür waren vor allem Anstöße von außen. Der Demokratisierungsprozess, eingefordert ab den 60er Jahren und die Psychiatrieenquete als Folge waren hier wichtige Motoren.

Revolte! - die 60er Jahre

Eröffnet wurde die Tagung mit dem Film „Bambule“ (1970) von Eberhard Itzenplitz nach dem Drehbuch von Ulrike Meinhof über die Revolte der Heimkinder Ende der 60er Jahre (15.6., 19.00 Uhr, KSFH in Benediktbeuern). „Die Anforderung, die aktuell Behindertenrechtskonvention und Inklusion in den verschiedenen Hilfebereichen stellen, provoziert die Frage, ob der Reformprozess um die Festigung der Grundrechte auf halbem Wege steckengeblieben ist oder ob er nach über 40 Jahren einfach noch nicht abgeschlossen und das Ende offen ist“, betont Prof. Dr. Annette Eberle, Dekanin am KSFH-Standort Benediktbeuern und Mitorganisatorin.

Reformprozess und Menschenrechtsorientierung - die 70er Jahre und dann?

Tag 2 (16.6, 10.00-18.00 Uhr) wurde in Herzogsägmühle veranstaltet. Michael Bräuning-Edelmann, Fachbereichsleiter für Menschen mit seelischer Erkrankung in Herzogsägmühle, begrüßte die Teilnehmer. Unter dem Stichwort Inklusion, sei die Bereitschaft der Gesellschaft, Menschen mit Beeinträchtigungen in alle Lebensbereiche zu integrieren, zu diskutieren. Weiter müsse überprüft werden, in wieweit der Reformprozess zur Versorgung psychisch Kranker und behinderter Menschen neu zu beleben ist.

Wie sich zeigte, hat sich die Fachtagung auch in diesem Jahr als eine optimale Plattform erwiesen, um in einen intensiven Diskurs einzutreten. Im Gespräch zwischen Betroffenen, Studierenden und Experten aus der Sozialen Arbeit, wurde versucht, gelungene und schwierige Entwicklungen in den über vier Jahrzehnten zu reflektieren und Antworten auf die Herausforderungen der nächsten Jahre zu finden.
Einen besonderen Wert sahen die Veranstalter darin, Zeitzeugen Raum zu geben, ihre persönliche Geschichte zu erzählen und Standpunkte zu formulieren.

Inklusion - Anspruch und Wirklichkeit? Die Folgen der Behindertenrechtskonvention

„Die Behindertenrechtskonvention gab der Anforderung, die Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit psychischen und physischen chronischen Erkrankungen zu gewährleisten, neue Impulse. Die Tagung trägt deswegen auch in diesem Jahr zu einer sehr aktuellen Debatte über die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen in der Sozialen Arbeit bei“, betonte Prof. Dr. Eberle. Die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion am Freitag (17.6., 09.00-12.00 Uhr, KSFH in Benediktbeuern) diskutierten zum Abschluss der Tagung dieses Gesetz und seine Implikationen für die Soziale Arbeit. Vertreten waren u. a. Michael Bräuning-Edelmann (Herzogsägmühle), Ulrike Mascher (Präsidentin des Sozial-verbandes VdK), Michael Asam (stv. Bezirkstagspräsident) und Irmgard Badura (Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Menschen mit Behinderung). 

Leitet Herunterladen der Datei ein> Das ausführliche Programm zur Fachtagung 2016

Bilder zur Fachtagung

 

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